Die Akupressur ist wie die Akupunktur eine traditionelle chinesische Heilmethode, die bereits seit über 6000 Jahren angewendet wird und dort An-Mo (An = Druck, Mo = reiben) oder Tui-Na genannt wird. Die Akupressur ist sanfter als die Akupunktur und wahrscheinlich die historisch ältere Methode. Die einzelnen Körperpunkte, bzw. Leitbahnen werden mittels Fingerdruck und Reiben und nicht durch Stechen mit Nadeln angeregt oder beruhigt.
Die Grundtechnik der Akupressur ist der feste Druck mit der Kuppe des Daumen, einzelner Finger, der ganzen Handfläche oder aber auch der Handkante oder den Knöcheln auf die Akupressurpunkte. Dort entsteht eine Art elektrischer Strom, der Signale durch das Netz der Muskelhäute (Faszien) schickt und so Organe und Gewebe, die an ganz anderer Stelle liegen reflektorisch zu beeinflusst. Der Druck wird höchsten eine Minute ausgeübt und wird langsam gleichmäßig verstärkt. Direkt nach der Behandlung kann ein leichtes Schwindelgefühl auftreten, man sollte danach einige Minuten im Liegen oder Sitzen entspannen.
Im Westen ist der Name Akupressur an die Akupunktur angelehnt und vermittelt den Unterschied in der Behandlungsform durch Druck auf die Punkte bzw. Bahnen. In China werden die Namen der 361 Akupressurpunkte mit poetischen Namen wie z. B. „Meer der Energie“ oder „Sonnendurchflutetes Tal“ belegt. Bei uns werden die Punkte mit mit einer Buchstaben und Zahlenkombination gekennzeichnet. Zu den theoretischen Grundlagen dieses Systems von Bahnen und Punkten gehören die Vorstellung von Yin und Yang und Qi (Ch’i), der Lebensenergie, die im Organismus zirkuliert.